Trauer ist etwas, das lernt jeder Mensch irgendwann kennen, mal früher, mal später. Wichtig ist, sich gemeinsam erinnern zu können, das habe ich mit den Jahren gelernt. Für mich hilft es nichts, sich ins stille Kämmerlein zurück zu ziehen, auch wenn ich Pausen respektiere und oft auch selbst brauche. Aber wenn jemand stirbt und wir zusammenrücken, dann ist es heilsam.
Es gab plötzliche und angekündigte Sterbefälle und mal gingen wir alle unseres Weges, mal trafen wir einander, um über die Person zu sprechen, zuletzt aber ging jemand, über den viele Geschichten zu erzählen sind und von dem wir immer wieder Zeichen bekommen und uns zusammen setzen.
Es ist nicht Stef, von ihr erzähle ich Euch morgen an ihrem unfassbaren siebten Todestag.
Heute meine ich AJ und seine Art, das Leben zu sehen und die Menschen. Er wollte in seinem letzten Sommer, dass wir über Freude, Gelassenheit, Mitgefühl und Liebe sprechen. Dass wir diese vier Unermesslichen in die Welt tragen. Er wertschätzte Menschen, egal welchen Alters, unabhängig von der Position oder so. Er fragte mich häufig um Rat und ich konnte ebenso auf ihn zählen.
Wir feierten dreimal mit ihm seine Verabschiedung in den Ruhestand, den er nicht mehr erleben sollte - es folgten drei weitere Termine, um ihn für immer zu verabschieden. Wenn wir uns heute treffen, ist er bei uns. Wir erzählen Geschichten von ihm und immer fällt uns etwas Neues ein, das uns mit einem Lächeln aber auch mit Tränen in den Augen an ihn denken lässt. Kleine Geschenke, die er gemocht hätte, werden ausgetauscht und als mir diese Woche ein verschmitztes Foto von ihm in die Hände fiel, das ich 2023 aufgenommen habe, war ich so unendlich dankbar dafür, dass er mich dazu damals aufforderte. Er war Gold wert und wir für ihn und das zeigt er uns noch heute, indem innige Freundschaften entstehen und bestehende Freundschaften noch inniger werden.




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