1.12.25

Windbeuteltage und Sternbilderjahre

Liebe Stef,
heute vor unfassbar verflixt langen sieben Jahren bist Du gestorben. Ich frage mich jedes Jahr, wo die Zeit geblieben ist, aber diesmal kann ich die sieben Jahre kaum greifen. 
Begreifen. 
Und was ist mit den vielen Jahren davor? Wir würden uns heute dreißig Jahre und sieben Monate kennen. Vielleicht würden wir wieder Windbeutel essen oder Sterne gucken. 
Wir haben immer zuerst den Großen Wagen als Startpunkt genommen und uns dann drumherum orientiert. 
Als wir noch nicht in derselben Stadt lebten, hatte jede die Aufgabe, bis zum nächsten Wiedersehen ein neues Sternbild zu finden und es der anderen dann zu zeigen. Wie überraschend das war, als wir plötzlich bemerkten, dass es einen Wintersternenhimmel gibt, als der Sommer endete. Wir standen in der klirrenden Kälte und fanden zusammen ein neues Bild. Im Sommer hatten wir auf einem abgeernteten Weizenfeld liegend plötzlich die Milchstraße  gefunden und alle, die dabei waren, schauten ganz still mit. Zuvor hatten sie uns ausgelacht, Sternbilder suchen auf einem Feld an  sich in alle vier Himmelsrichtungen kreuzenden Feldwegen, jaja. Du konntest Menschen begeistern.
Ich kann das kleine Büchlein mit den Sternbildern nicht finden und es gab auch keine Windbeutel beim Bäcker. Darum habe ich die dusselige KI gebeten, sich darum zu kümmern. Beim Großen Wagen hat sie leider komplett versagt, aber unser Windbeutelfoto ist lustig. Fast so, als sei es echt. Darum zeige ich es hier und sage wie jedes Jahr
Danke für alles.
Deine Jess.
(Du fehlst mir)




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