22.11.25

Der Kiffer

Im Haus lebt seit einigen Jahren ein junger Mann, den wir schon als Kind kannten und der inzwischen die Wohnung seines Vaters bewohnt. Dieser ist irgendwann woanders hin gezogen, kommt aber täglich vorbei. Wenn wir an der Tür vorbeilaufen und tiiiiief einatmen, können wir kostenlos mitkiffen. Das schon zu Zeiten, als Cannabis noch illegal war. Und danach erst recht.
Gleichzeitig ist dieses Menschenkind Unterhaltung für drei Mietparteien. Denn Telefonate mit seiner Uschi werden stundenlang natürlich auf dem Balkon geführt. Säusel säusel, belehr, erklär. 
Dass wir die kompletten Gesprächsinhalte mitbekommen ist ihm anscheinend nicht einmal peinlich. Obwohl, wenn wir ihn mal außerhalb des Hauses antreffen, ist er immer ein bisschen verhuscht, Kapuze auf dem Kopf und schnell schneeeell weg. Dabei würden wir so gerne sagen, dass es an den Nerven zerrt, wenn einer stundenlang redet, dabei vom Balkon rotzt, raucht und kifft. Aber wir verstehen auch, dass so ein Raucherhusten echt erwachsen macht. Dann sind auch die Belehrungen für Uschi viel glaubwürdiger.


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