19.6.22

Tagesausflug nach Lugano

Nachdem ich ja den Nahverkehr mit seiner Pünktlichkeit liebgewonnen hatte, wird mir dies nun etwas durch die 9-Euro-Ticket-Leute verleidet. Ich möchte absolut nichts gegen die Idee sagen, uns Pendlern die Jahreskarte zu vergünstigen. Aber Menschen zu erleben, die zum ersten Mal Zug fahren "weil man es ja mitmachen muss, wenn es fast geschenkt ist" und mit großem Gepäck in den schon vollen Zug bollern, um dann maskenfrei zu fragen, wohin dieser Zug eigentlich fährt - nein Danke. Das habe ich einmal mitgemacht und werde dann eben diesen Sommer auf meine üblichen Ziele verzichten. So werde ich wohl auch den Bodensee erst im September sehen. 

Aber schon sehr lange steht Lugano auf meiner Bucket List. So lange, dass ich gar nicht mehr wusste, wie dieses schöne Fleckchen Erde da hingekommen war oder warum ich die Idee dazu hatte. Virtuell war ich aber seit der ersten Idee schon tausende Male hingereist.
Vor einigen Jahren gab es auch noch eine durchgehende Zugverbindung am Morgen. Die ist jetzt mit einem oder mehreren Umstiegen möglich. Nur die Rückfahrt war früher besser. Jetzt hatte ich die ganze Zeit Bedenken, dass ich nicht rechtzeitig zu den hungrigen Katzen und vor allem in mein Bett zurückkomme. Wer mich kennt, weiß, dass ich eigentlich im tiefsten Herzen Nachtmensch und Langschläfer bin, aber durch die Katzen endet die Nacht vor allem im Sommer morgens um halb 5. Sobald das Vogelgezwitscher draußen losgeht, beschließen auch sie: Der Tag beginnt JETZT! Deshalb gehen wir auch gern früh schlafen und erst, weil eine Freundin meinte, sie nehmen mich mit zurück, dann wäre das Ganze doch kein Problem, rückte mein Tagesausflug-Wunsch in greifbare Nähe.
So fuhr ich gestern also mit dem Zug um 7:17h los, versorgte vorher nach meinen auch noch die Katzen von Freunden und stieg in Zürich mit einer halben Stunde Aufenthalt in den EC nach Lugano.
EC bedeutet in der Schweiz ungefähr Nahverkehrsregionalexpress hier. Ein offener Regionalzug, der nicht an jeder Milchkanne hält, aber fast. Dadurch sieht man aber auch diese atemberaubende Landschaft und hat das Gefühl, schon ab Zürich am Zürichsee vorbei in einer Märchenlandschaft zu sein.

Ich hatte jedenfalls nicht gewusst, wie wunderschön die Schweiz ist, kannte ich bislang doch nur Basel und Schaffhausen und fand es da auch ganz ok, aber nicht so atemberaubend.
Um 12.30, ganz pünktlich, hielt der Zug dann in Lugano. Es war vom ersten Moment an Liebe. Ich hasse Hitze, aber in Lugano fühlt sie sich leicht an. Es geht ein Wind, aber man fühlt sich gewärmt und umarmt. Die Menschen scheinen freundlich und die Gassen irgendwie vertraut. Es gibt eine Zahnradbahn, die ich wohl nächstes Mal benutzen werde. Diesmal führte mich der Weg durch die Stadt und Kirchen an Brunnen zum kleinen Park am Seeufer vorbei und später nach Gandria zum Essen, was ich Euch im nächsten Beitrag vorstelle.

Hier die besten Fotos:
















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