19.12.10

Jess im Museum

Derzeit gibt es in unserem Baden-Badener Museum Frieder Burda eine ganz unglaubliche Ausstellung: Gregory Crewdson und Duane Hanson - der eine fotografiert, der andere war Bildhauer. Leider ist letzterer mittlerweile verstorben, hinterlässt aber derart naturgetreue Figuren, dass ich manchmal dachte, wenn jetzt hier einer "Versteckte Kamera" dreht und ein Mensch sich "buh!" schreiend aus einer Gruppe Figuren löst, wundert mich das nicht. Queenie, die schwarze Putzfrau, spielende Kinder oder eine lesende Touristin - alle könnten sich bewegen und mit uns reden, so scheint es. Eine Figur hat Krampfadern, eine andere aufgerissene Hände und die Arme sind leicht abgeschürft - das ist absolut aus dem Leben.
Dazwischen hängen die Fotos von Crewdson und die beeindrucken, weil sie wie Filmszenen wirken oder manchmal wie Gemälde - "Birth" hat es mir besonders angetan, aber auch alle anderen sind so besonders und voll kleiner Details, dass ich sie mir immer wieder angesehen habe.
Für mich ist dies eine Ausstellung, die ich jeden Tag besuchen könnte. Die Figuren wirken schnell wie alte Freunde und auf den Bildern entdeckt man sicher jedesmal etwas Neues.
Wenn dann noch die Morgensonne in dieses besondere Museumsgebäude scheint und man draußen das Leben in der Lichtentaler Allee betrachtet, ist das alles ein Gesamtkunstwerk. Absolut sehenswert! (Aber das Untergeschoß zuletzt besuchen, denn da bekommt man einen Einblick in die Kunst der beiden, die gleichzeitig vor allem Handwerk ist - und ein bisschen Illusion braucht man....)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen