9.8.22

Ein Buch für meine Seele

Michael Bordt SJ

Die Kunst, die Eltern zu enttäuschen
Vom Mut zum selbstbestimmten Leben
Elisabeth Sandmann Verlag
ISBN 9783945543399
11 EUR

Dieses Büchlein hat es in sich: Auf 94 Seiten dürfen wir lernen, wie okay es sein kann, andere Menschen zu enttäuschen. Und wie wir selbst mit eigenen Enttäuschungen umgehen können.
Michael Boldt ist Jesuit und Philosoph und nimmt uns in diesem leicht in der Tasche mitzunehmenden Buch an die Hand. Ich war versucht, es in einem Rutsch durchzulesen - blätterte dann aber zurück und ließ es mich eine Zeitlang begleiten und Seite für Seite auf mich wirken.

"Enttäuschungen sagen etwas über unsere Erwartungen und Hoffnungen, sie sagen etwas darüber aus, wie wir gerne leben würden. Sie zeigen uns, was uns eigentlich am Herzen liegt und wer wir wirklich sind"

Zusammenfassungen wie diese finden wir vor jedem Kapitel. Der Text ist schlüssig - in jeder Zeile. Normalerweise unterstreiche ich gerne Stellen, die mir wichtig erscheinen - hier ist das gesamte Buch wichtig. Es geht nicht nur um Eltern oder negative Gefühle - es geht um alles, was uns mit anderen Menschen verbindet und die Gedanken, die wir uns um sie machen. Um die innere Haltung und um Grenzen. Aber auch um Freiheit. Michael Bordt beschreibt, was wir kennen - und gibt Tipps. Vieles konnte ich "abnicken" und feststellen, dass ich inzwischen schon ganz "richtig" handle. Aber ein Falsch gibt es ja auch eigentlich nicht, wenn man sich und andere reflektiert und sich bewusst macht, was alles im Leben zusammenspielt, damit wir es "klar" erleben. Wer sich mit sich und anderen aussöhnt, ist auch für andere die angenehmere Person. Wer sich reflektiert und Handlungen anderer zu verstehen beginnt, hebt Irrtümer auf.
Eigene Erwartungen und Erwartungen anderer sind maßgeblich beteiligt, wenn es um Enttäuschungen geht - machen wir uns bewusst, was unsere Erwartungen sind, werden wir mitunter weniger enttäuscht. Wobei enttäuscht werden letztendlich auch zum Heilungsprozess gehören kann.

Es ist kein "Arbeitsbuch", das hätte mich auch abgeschreckt. Auch würde ich es nicht als Sachbuch beschreiben.
Es ist ein Buch, das mir in meiner Sammlung gefehlt hat. Eines dieser Lebensbücher, die ich gerne immer wieder zur Hand nehme und auch bestimmt weiterhin brauchen werde. Und empfehlen, empfehlen werde ich es oft!


 

morgens in Baden-Baden

7.8.22

Der neue Playmobil-Bulli

Nachdem Ohlala-Lola im März den roten VW-Bulli ihrer Freundinnen in Strasbourg liebenlernte, hat sie nun ihren eigenen gelben Playmobilbulli in Deutschland abgeholt. So gab es einen großen Umzug,  denn der Proviant musste aufgeteilt werden. Außerdem hat sie Decke, Kissen und eine Nackenrolle genäht und Tibetflaggen angebracht. Jetzt fehlt ihr nur noch eine Lichterkette, dann wird der Bulli  so richtig gemütlich sein! // unbezahlte Werbung 

4.8.22

Warum ich Menschen oft nicht mag

Unter dieser Rubrik erzähle ich Euch von nun an wahre Geschichten aus Gottes Tiergarten, der sehr seeeeehr groß ist.
Ich hoffe, dass dadurch der oder die ein oder andere sein oder ihr Handeln reflektiert. Denn es ist so schön (und easy!), ein guter Mensch zu sein!
Seit Wochen lärmt eine große WG in unserer Straße spätabends - mal eben mit dem Motorrad um den Block? Den Motor extra aufjaulen lassen? Sowas wie Tennis übers Hoftor spielen und dabei rumbrüllen wie die letzten Idioten? Genau, ganz toll, alles dabei.
Man muss nicht meinen, dass man die mal vormittags zu Gesicht bekommt. Es sind auch keine Teenager, sondern erwachsene Menschen, nur etwas jünger als ich.
Nun, so spiel ich nun also die Else Kling der ganzen Straße und bin am Abend mal hin und habe wirklich freundlich gebeten, abends etwas leiser zu sein, da ich oft um 6 aufstehe.
Zudem wohnen Kinder in der Straße, die meines Erachtens unnötig weinen, weil sie eben aufwachen von dem Lärm. Ich denke mal, dass da die Eltern auch schon mal was gesagt haben, denn anstatt zu sagen "oh ja upsi, tut uns leid" sind die Leutchen jetzt beleidigt und "jaja klar" war die einzige Reaktion.
Aber was will man schon von Leuten erwarten, die Himbeerbüsche rausreißen, um Parkplätze zu bauen? Wenigstens die Himbeeren kommen wieder unterm Zaun durch 🌳 Karma, es gibt Karma. Viel Spaß damit 😜



3.8.22

Das Leben mit Katzen

 Ich werde oft gefragt, wie ich das mit 5 Katzen stemme. Andere meinen "die haben ja sich". Die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte: Wenn ich öfter weg war oder wie seit einigen Monaten wieder mehr arbeite, dann kommen sie schon klar. Sie lieben einander und spielen viel und kuscheln trotz der Hitze, schauen den Tauben auf dem Dach gegenüber zu, fangen Fliegen und rennen über den selbstgebauten Catwalk. Liegen auf dem abgesicherten Balkon und genießen den Sommer.
Aber wenn ich zuhause bin - und auch ganz bewusst mindestens einen Tag in der Woche komplett bei ihnen bleibe - dann genießen wir alle das noch mehr. Alle kleben an mir und folgen mir wie kleine Schatten bei allem was ich tue.
Ich habe früher so viel gearbeitet und war andauernd weg. Durch die Pandemie war ich zunächst viel zuhause und dann kündigte ich beide Jobs - nun habe ich wieder zwei Jobs, arbeite aber insgesamt weniger als zuvor. Außerdem bin ich abends immer da - und an den meisten Vormittagen.
Und das ist wundervoll für uns alle. Das Familienleben hat sich dadurch auch total verändert. Sie sind noch viel kuscheliger geworden und einfach so dankbar. Und eine entspannte Muddi ist eine noch viel bessere Muddi als die, die damals Entspannung in der kurzen Freizeit gesucht hat.








1.8.22

Die Zeit rast

Man kann jetzt nicht gerade sagen, dass das aktuelle Jahr nicht voller Überraschungen ist und auch nicht, dass es langsam vorbeigeht. Die Zeit rinnt mir durch die Finger und auch wenn die Tage mit Leben gefüllt sind, bin ich an jedem Ersten wieder fassungslos: Die Zeit rast.
In 4 Monaten geht das Jahr in seinen letzten Monat.
Ich habe Euch lange nicht geschrieben, war aber auch viel unterwegs. Habe alte Freunde besucht und war für mich allein unterwegs, habe Melissa Etheridge  live gesehen - sensationell, wann immer Ihr die Chance habt, ein Konzert von ihr zu besuchen: Macht das!
Und meine Bucket List hat immer mehr "Haken dran", aber es kommen auch immer mehr Wünsche dazu 😂 Wenn man einmal angefangen hat!

Das Ticket hatte ich zweieinhalb Jahre und zuletzt gar nicht mehr so großes Interesse. Covid-Klarheit heißt auch, dass mir ausgehen gar nicht mehr so wichtig ist. Aber genau deshalb sind solche Abende dann besonderer. Highlights, die wie Gold schimmern und bleiben. Auch neulich beim Griechen mit meinen Kolleginnen, so selten gehe ich essen, weil ich während der Pandemie die Zeit selbst zu kochen so sehr zu schätzen gelernt habe. Aber dann mehr und mehr aufgetischt zu bekommen und sich wie im Urlaub zu fühlen - das ist einfach ein Wunder. Das Wunder des Lebens.




22.6.22

Zuhause sein, wo andere Urlaub machen ODER Die Kirche als Kraftort

 Zur Kirche als Institution habe ich wirklich überhaupt kein verhältnis - nicht mal ein gespaltenes.
Für mich gehören Zölibat und Intoleranz abgeschafft und auf jeden Fall sollten auch Frauen ins Priesteramt etc. Aber ich habe auch eine abslute Schwäche für Kraftorte und eben auch Gtteshäuser - ganz gleich für welche Religion. Ich glaube auch, dass das Kerzeanzünden und Wünschen etwas bringen. Und ich liebe Baden-Baden - hier steht dieses Wunder St. Bernhard, in dem ich mir immer vorstelle, ich sei für einen Moment in Rom oder so.








21.6.22

Woran hältst Du Dich fest...

 ...wenn alles zerbricht, fragt Lotte in ihrem neuen Album.
Ich liebe Lotte's Musik schon lange. Ihre Konzerte sind immer so besonders und magisch. Ihre Stimme ist einfach großartig. Weil ich es dieses Jahr nicht zu einem ihrer Konzerte schaffe und finde, dass man Künstler unterstützen muss, habe ich mir trotz Spotify die CD gekauft. Und gleich noch das Shirt dazu. Ach ja, und wenn mal alles zerbricht, dann halte ich mich an Musik und meinen Katzen fest ❤ und an der Natur und manchen Menschen - und vor allem: AN MIR SELBST!
Denn wir sind stärker als wir zunächst denken - wenn wir Glück haben, lernen wir das früh im Leben  

// unbezahlte Werbung aus Überzeugung denn Lotte's Musik ist Leben und ihre Konzerte lassen mich mich immer lebendig fühlen.


 

 

Gandria


Gandria ist erst 2004 eingemeindet worden und gehört seither zu Lugano. Ohne meine Freunde, die mich im Auto mit zurücknahmen, würde ich diesen wundervollen Ort nicht kennen, ich bin ihnen sehr dankbar. Wir sind, bevor wir zurückfuhren, dort Essen gegangen. Es gibt hier einen Olivenweg und schade, dass es kein Duftinternet gibt - Jasmin, Thymian und Rosmarin wachsen hier wild - oder liebevoll gepflegt am Wegrand - und das Essen im etwas versteckt liegenden Restaurant Antic war auch spitzenmäßig! Dass ich dann auch noch eine Rote Katze treffen durfte, nach all den Eindrücken und der Aussicht, war mein Highlight - dachte ich. Denn im nächsten Beitrag seht Ihr noch die großartige Rückfahrt über den Gotthard..