3.9.16

Unterwegs mit Jacqueline (La Vache) - KINOTIPP

Zu Fuß unterwegs von Algerien nach Frankreich mit einer Kuh. Das ist noch nicht so ungewöhnlich, denn die Fähre nach Marseille passiert Bauer Fatah ganz problemlos. Von dort aber nach Paris weiterzulaufen und auf dem Weg allerhand Dinge zu erleben und Menschen zu treffen, das ist ein "Roadmovie" der besonderen Art :D

Fatah ist eher ein Eigenbrötler, er liebt seine Frau und seine beiden Töchter zwar, aber zunächst scheint es, als liebe er seine Kuh Jacqueline viel mehr. Dadurch wird er in seinem Dorf nicht ganz ernstgenommen, doch als er nach vielen Jahren erfolgloser Bewerbung endlich zur Landwirtschaftsausstellung nach Paris eingeladen wird, sprechen alle über ihn.
Sogar im Französischunterricht lehrt die Lehrerin die Kinder gleichzeitig Geographie, weil sie Fatahs Weg auf einer Karte nachzeichnet.

Spätestens nach dem Karaokeabend lieben wir Zuschauer den kleinen Algerier. Allerdings möchte er aus religiösen Gründen auf Alkohol verzichten und man jubelt ihm mit "Das ist doch nur Willi" einige Gläser unter. Fatah wird von einer Dame geküsst und fotografiert und im Dorf, wo man die Fotos nun zu sehen bekommt, ist die Freude über einen der ihren, der auszog, mit seiner Kuh Paris zu erobern, dann nicht mehr ganz so groß.

Aber es wäre nicht mein Filmtipp, wenn Regisseur Mohamed Hamidi in seinem Film nicht noch mehr Menschen Fatahs Weg kreuzen ließe. Ganz wunderbar übrigens Schauspielerin Julia Piaton, die wir noch aus "Monsieur Claude und seine Töchter" kennen - hier als Reporterin, die sehr wohlmeinend über ihn berichtet und so sein Heimatdorf wieder mit Stolz erfüllt.

90 min Glücklichmacherfilm mit einer der Weisheiten "Schuld war nur der Willi" kann ich nur empfehlen :)



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