21.6.21

Corona und seine unsichtbaren aber lauten Folgen

  •  Ich denke, in unser aller Leben polarisiert und spaltet nichts so sehr wie Corona. Vorher vielleicht Fussball. Politik wohl auch. Aber Corona ist für die meisten von uns die erste Pandemie, die Spanische Grippe 1918-1920 haben die wenigsten erlebt. 
  • Neulich habe ich wie jeden Abend an der Bushaltestelle auf den Bus gewartet. Dann kam einer, der lief da so lang und ich ging automatisch einen Schritt zurück. Kackt der mich an, warum ich ihm ausweiche. Ich: "weil man 1.50m Abstand hält?!" Er pöbelt weiter: "Es gibt kein Corona!" Ich: "Ich hab keine Lust mit Ihnen zu sprechen" (hatte ja auch Kopfhörer auf). Schreit er mich an "ihr seid alle krank" und ich so ganz ruhig: "darum schrei ich ja auch gerade auf der Straße herum." 

    Von einem anderen wartenden Mann wollte er später als Beweis eine Sterbeurkunde sehen, weil dieser ihm sagte er diskutiere nicht mit ihm, er habe schon einige Menschen durch Corona verloren 😥 Es wird immer schlimmer da draußen. Und in mir, weil ich dann solchen Leuten insgeheim Corona wünsche, mit so einem mittelschweren Verlauf, dass sie sich mega schlecht fühlen, aber keine Intensivbetten belegen und anderen Menschen wegnehmen oder gar Krankenhauspersonal belasten. Und ich will sowas gar niemandem wünschen. Aber mein Kopf denkt das von selbst. Und auch, weshalb man sich unsichtbar macht und nur seine Ruhe will und doch immer wieder damit konfrontiert ist, dass Menschen einen anschreien oder sonstwie stören. Das Leben bleibt spannend. ich hätt´s gern ruhig.

20.6.21

Laab Gai - Kochen bei und mit Freunden

Gestern war ich zum ersten Mal seit sehr langer Zeit bei Freunden eingeladen. Ich erinnere mich nicht einmal, wann ich zuletzt bei Freunden gekocht und gegessen habe. Das liegt nicht nur an Corona, sondern auch daran, dass ich vor Corona viel zuviel gearbeitet habe. Glückliche Umstände haben es mir ermöglicht, dass ich nun in zwei neuen Jobs bin und trotzdem nur die Hälfte der früheren Wochenstunden arbeite. Ich bin immer noch müse von der Zeit davor. 

Als die Einladung kam habe ich erstmals klar gesagt, dass ich gerne abends zuhause bin und deshalb eigentlich nichts unternehme. Wir haben also nachmittags zu kochen begonnen und ich konnte somit nach einem schönen frühen Abend auch wieder früh nach Hause.

Die ersten Schritte in die Thailändische Küche ging Stef mit mir. Zitronengras, der Duft von angeröstetem Knoblauch - Kochen mit ihr war immer ein Erlebnis. Das gestrige Rezept stammt von einer thailändischen Freundin der Familie, bei der ich gestern eingeladen war. Ich werde es - wie die Rezepte von Stef - nie mehr vergessen und immer gerne nachkochen und auf jeden Fall in meinem Herzen tragen.
 

 
Laab Gai
 
Hühnchen ganz klein schneiden und in Fischsauce, Limettensaft und Wasser mit einer Würzmischung "Laab Namtok" aus Chili, geröstetem Klebreis und verschiedenen Gewürzen andünsten bis es gar ist und die Flüssigkeit fast verflogen ist. Koriander nach Belieben und frische Minze hinzugeben. Den Reis im Reiskocher zubereiten und in einer Pfanne Garnelen in Knoblauch anbraten, zum Schluss mit etwas Zucker karamellisieren. Mit Limetten und Frühlingszwiebeln anrichten.