31.3.10

Fahrradmitnahme bei der Bahn

Ein schöner Frühlingstag, drei Ziele – alle wohl auch zu erradeln, aber eben nicht an einem Tag. Und auch zu Fuss wäre das für angesetzte 7 Stunden ein bisschen lang geworden. Also verbinde ich Fahrrad- und Bahnfahren miteinander, denn in vielen Verkehrsverbünden und bei der Deutschen Bahn ist die kostenlose Fahrradmitnahme ab 9 Uhr morgens bei genügend freien Plätzen möglich.

Bei mir sind es KVV und TGO, weil ich von Baden-Baden nach Gengenbach über Achern und Offenburg fahren will. Kurz nach 9 ist es kein Problem – BAD-Achern locker geschafft, kaum Leute im Zug und beim Hineinhieven schiebt ein Gast mit – DANKE :o)

Durch Achern radle ich eine Stunde, weiss jetzt auch, wo mein nächster Ausflug hingeht – in die Illenau, ein alter schöner Park-Friedhof, dazu ist nämlich heute nicht genug Zeit.

Weiter geht’s nach Gengenbach. Auch hier ist ganz viel Platz im Zug (darum macht die Bahn Miese?) und die Fahrt geht schnell vorbei. In Gengenbach gibt’s eine kleine Parkanlage mit Straussen, Enten und einem Schwarzen Schwan. Mein Quietscheentchen mag den Teich. Und zurück in der Innenstadt schaue ich im Cafe Cappucchino vorbei, das neuerdings Cappucchino Toskana heisst. Der Kräuterklostergarten ist frisch gejätet und für den kommenden Sommer vorbereitet und ich geniesse die frische Luft in der kleinen Fachwerkstadt, knipse alle Fotos, die ich knipsen wollte (ich war schön öfter hier) und dann geht es langsam auf den Rückweg – mit Abstecher nach Offenburg. Dorthin braucht die TGO etwa zehn Minuten, mit der Schwarzwaldbahn geht’s schneller. Eine leicht gestörte Frau meint, ein paarmal gegen mein Rad treten zu müssen, mit den Worten „Doofes Fahrrad“ und ich muss leider laut werden, denn ich beabsichtige ja, noch weiterzufahren und nicht, mit einer Acht im Vorderrad zu schieben. Eine junge Muslima verdreht nur grinsend die Augen und deutet an, dass man gar nicht auf die Gestörte eingehen sollte. Achja, denke ich mir, was wird sich wohl dieses Mädel tagtäglich von solchen Leuten anhören. Dann doch lieber mein Fahrrad diskriminieren. Aber doof, das ist es nicht, mein Rädchen. Denn beim Ausstieg suche ich den nächsten Aufzug, um hinauszukommen, und will alle vorlassen und warten, doch eine junge Frau sagt: „Kommen Sie, es ist genügend Platz. Ausserdem gefällt mir Ihr Fahrrad so.“ Ich freue und bedanke mich, erzähle von den Tritten und sie schüttelt den Kopf: „Lassen Sie sich deshalb den Tag nicht vermiesen!“ Nö. Denn draussen regnet es. Bindfäden. Ach, egal. Ich hab ne superdichte Jacke und los geht’s durch Offenburg – hier wollte ich ohnehin nur bissl einkaufen und stelle mein Rad hinterm Drogeriemarkt in der Pfarrstrasse unter – die einzigen überdachten Radparkplätze.

Die Rückfahrt ist auch wieder angenehm – eine Dame sagt, ich solle mich doch setzen, da sei immer noch Platz für Kinderwagen und Menschen. Okay, sie hat Recht. Ursprünglich hatte ich nämlich stehen wollen, weil die Bahn echt nicht so ganz leer ist. Aber es klappt und die Leute sind alle voll nett. Ein Baby schäkert mit uns und es steigen mehr Menschen aus als zu. Meine Befürchtung, die Rückfahrt ausschliesslich mit dem Rad anTRETEN zu müssen ;o), war unnötig. Und wieder in Baden-Baden angekommen, steige ich umso mehr in die Pedale, weil es ein echt langer Rad-Bahn-Ausflug war und es hier auch regnet.

Mein Fazit: Bahn- und Radfahren zusammen lohnt sich nur, wenn man nicht extra eine Fahrradkarte lösen muss und wenn man genug Zeit hat und am Besten notfalls auch zurückradeln kann - denn ob man das Rad immer mitnehmen kann, ist ungewiss – darum ist das auch auf Dauer nichts für schwache Nerven. Cool fände ich aber auch, mal einfach mit den Regiotickets für 11 Euro zu schauen, wie weit man am Tag kommen kann. Also wirklich das Rad schnappen, Züge raussuchen, die Strecke entsprechend zurücklegen und irgendwo dann übernachten, ohne Zeitdruck, einfach ein paar Wochen unterwegs sein können. Ich bin kein Freund der Bahn, aber ich hab ja dann meinen Freund, das Blümchenrad, immer bei mir.

17.3.10

Schokolade ist nicht mehr..

Ich bezeichnete mich schon lange als "Schoko-Junkie" - und wenn mir jemand Trüffelpralinen oder Schokotafeln schenkte, war ich super happy. Auch kaufte ich gerne Schokolade. Für mich war das immer etwas ganz Besonderes. Bis gestern. Seither ist mir der Appetit vergangen:
Im Fernsehen gab es einen Beitrag über versklavte Kinder an der Elfenbeinküste und die schwachen Bemühungen der Schokoladenindustrie, deren Leben leichter zu machen. Sie leiden unter den Arbeitsbedingungen, sind Pestiziden ausgesetzt und haben noch niemals in ihrem Leben Schokolade gegessen - müssen aber hart arbeiten und gehören dem Bauern, der ihnen billiges Wurzelgemüse zu essen gibt. Dagegen gibt es auch noch Fair Trade Schokolade - die Kakaobohnen dafür stammen aus Dörfern, in denen Kinder noch Kinder sein dürfen - statt zu arbeiten, gehen sie zur Schule und haben die Chance auf ein besseres Leben.
Ich habe mich auch über mich selbst geärgert - nämlich, dass ich ungefragt kaufe, was da ist. Klar, dass die Kakaobohnen nicht auf dem Bioacker nebenan geerntet werden können, aber wo kommen sie dann her? Sich diese kleine Frage mal zu stellen und dann danach zu handeln, das ist doch nicht so schwer. Ich weiss jetzt eines: Ich werde nur noch Fair Trade Schokolade im Bioladen kaufen.

Plusminus nachlesen

5.3.10

33 werden



Schön ist das - 33 zu werden.
Gewünscht hab ich mir blauen Himmel und Sonne. Hat geklappt. Und die Schnapszahl ist auch zu was zu gebrauchen - die Hälfte von 66 und da soll ja das Leben erst anfangen. Ich finde jedoch, letztes Jahr, kurz vor 32, fing mein Leben neu an. Und das ist: Einfach toll! :o) Danke an all die Gratulanten - ich hab mich gefreut.
Eure Schess.

2.3.10

Läden meiden

Es gibt einen Drogerieladen, in den man als informierter Mensch eigentlich nicht reingeht, weil er mit dem Personal nicht besonders gut verfährt..

Wenn man dann aber ein Sonderangebot sieht, wird man vom guten zum schlechten Mensch und geht doch hin. Dort ist die Ware dann richtig ausgezeichnet, aber noch nicht korrekt im Kassenbestand, so dass die Kassiererin 90 Cent mehr verlangt, als am Regal steht. Man weist sie darauf hin, sie macht ein „Bonstorno“ und bittet dann darum, man möge doch bitte seine Anschrift auf der Rückseite des stornierten Bons notieren. Warum? Sie müsse Bonstornos belegen, sagt sie, bitte, die Adresse. Nein, sagt man, denn man möchte ja nicht den Leuten von dem Laden mit schlechtem Ruf auch noch seine Adressdaten mitteilen, noch dazu, wo man nichts dafür kann, dass in der Kasse ein anderer Betrag steht als am Regal. Die Kassiererin seufzt und man bekommt gleich ein schlechtes Gewissen, man hört ja so allerhand Geschichten, von Kassiererinnen und sonderbaren Regelungen, Entlassungen usw. Dennoch bleibt man hart, sagt, dass sie ja den neuen Bon als Beweis.. ja in Ordnung. Und man verlässt den Laden, das Sonderangebotsprodukt in der Hand und wieder schlauer, dass man hier doch wirklich nichts mehr kaufen sollte.