4.6.09

Lieblingsbücher Teil 5: Sabine Kornbichler - Das Richterspiel


Es ist wie immer – wie eine Sucht! Man kommt nicht los von Sabine Kornbichlers „Richterspiel“ und muss Seite für Seite in das Buch abtauchen – bis man endlich weiss, wer Mörder, wer Entführer ist.
(Bild links: Die abgetauchte Jess:o))
Die Menschen in ihrem neuesten Roman sind unglaublich authentisch, Protagonistin Marlene mit ihrem sympathischen Tierschützertick, der schrullige blinde Ex-Kommissar Claussen – ein super Team, das nicht nur atemlos macht, wenn man ihren Ermittlungen folgt sondern auch ein Menschenpaar, das einen zum Lachen bringt.
Während Marlene erstmal unfreiwillig in diesen Kriminalfall hineinschlittert, weil sie eine Seniorin betreut, und deren Tochter tot auffindet, vollenden jede Menge andere charaktervolle Menschen die Geschichte. Sie tauscht sich mit ihren Freundinnen aus, psychologische Hintergründe erklärt ihr vor allem Freundin Anna, sie kuschelt mit Kater Schulze und Lover Max und zofft sich gerne mal ein bisschen mit ihrem Bruder. Besuche in einer Kindertagesstätte oder an ungewöhnlichen Orten wie einer „unsichtBar“ und ein echt cooler Streetworker tragen ebenfalls dazu bei, die Geschichte komplett zu machen. Das winterliche Berlin mit tollen Cafes und Restaurants kommt somit ebenso wenig zu kurz wie weise Sätze - „Sag mir, was du liest und ich sage dir, wer du bist“, meint Max, Marlenes Lover – und so kann man es in der Tat sehen – wer Sabine Kornbichlers Bücher einmal angelesen hat, ist ihnen verfallen und wartet auf „mehr“. Somit sind wir alle Süchtige – und man kann es verstehen bei Äußerungen wie „Ich wollte die Schneeflocken auf meinem Gesicht spüren. Einen Moment lang blieb ich so stehen – einfach nur dankbar, am Leben zu sein“, denn das ist es wirklich, man kennt dieses Dankbarkeitsgefühl und man ist darüber hinaus dankbar, lesen zu können, dankbar, diese Bücher zu kennen und froh, dass man sich schon aufs nächste freuen kann.

Ich bin kein Krimifreund, doch Sabine Kornbichler zeichnet so genaue Bilder von Situationen und Menschen, dass ich nun weiß – Krimi ist nicht gleich Krimi. Ihre Bücher sind spannend und
abwechslungsreich und lassen einen nur ungern eine Pause beim Lesen einlegen. So lieb ich das!
Kornbichlerbücher sind eben immer etwas Besonderes.

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